Top 3 UX Research-Methoden: UX Audit, Usability-Test und Fokusgruppe

Veröffentlicht von Jasmin Zimmer

Jasmin Zimmer

Egal ob Website, App oder Desktopanwendung – die Art und Weise, wie Nutzende mit einem Produkt interagieren, bestimmt maßgeblich dessen Akzeptanz und Zufriedenheit. Um eine hervorragende User Experience zu gewährleisten, ist sorgfältige UX Research unerlässlich. In diesem Artikel stellen wir drei bedeutende UX Research-Methoden für unterschiedliche Szenarien vor: UX Audit, Usability-Test und Fokusgruppe.

Jede dieser Methoden hat ihre spezifischen Stärken und eignet sich für jeweils unterschiedliche Anwendungsfälle. Durch den Einsatz dieser Methoden können Designerinnen und Designer tiefere Einblicke in die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzenden gewinnen und somit Produkte entwickeln, die nicht nur funktional sind, sondern auch wirklich die Anforderungen derer erfüllen, die tagtäglich mit dem Produkt arbeiten.


UX Audit

Bei Shapefield beginnen wir häufig mit einem heuristischen Review als ersten Schritt. Meist entweder im Rahmen unserer initialen UX-Analyseworkshops in Form eines kompakten und leichtgewichtigen Adhoc-Reviews, das der Kundschaft direkt innerhalb des Workshops vorgestellt werden kann. Alternativ wird ein umfangreicheres und formales UX Audit erstellt. Diese Methode ermöglicht es uns, schnell und effizient eine fundierte Einschätzung der Benutzerfreundlichkeit eines Produkts zu erhalten.

Beschreibung

Ein UX Audit (oft auch „Expert Review“ oder „Heuristische Evaluation“ genannt) ist eine Methode, bei der UX-Experten ein Produkt systematisch analysieren und bewerten. Basierend auf bewährten Heuristiken und eigenen Erfahrungen identifizieren sie potenzielle Usability-Probleme und geben Empfehlungen zur Verbesserung. Auch Abweichungen zu anerkannten Interaktionsprinzipien (nach der ISO-Norm 9241-110) oder Gestaltungsregeln werden dabei festgestellt.

Typische Anwendungsfälle

  • Frühe Entwicklungsphasen: UX Audits werden genutzt, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor erhebliche Ressourcen in die Entwicklung investiert werden.
  • Vor größeren Usability-Tests: Ein UX Audit ermöglicht es, erkennbare Mängel zu identifizieren, bevor sie in umfangreichen Usability-Tests viel Zeit und Aufwand kosten.

Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • Schnell und kosteneffizient: Ein formales UX Audit kann in kurzer Zeit (ca. 2-3 Tage) durchgeführt werden und spart damit Zeit und Ressourcen.
  • Tiefes Fachwissen: Unsere UX-Experten nutzen ihr umfassendes Wissen und ihre Erfahrung, um präzise und praxisnahe Empfehlungen zu geben.
  • Keine Rekrutierung erforderlich: Da keine echten Nutzenden beteiligt sind, entfällt der Aufwand für die Rekrutierung von Testpersonen sowie für die Organisation von Tests.

Nachteile:

  • Subjektiv: Die Ergebnisse eines UX Audits können durch die subjektive Sichtweise der evaluierenden Person beeinflusst werden.
  • Abhängig von der Expertise: Die Qualität des Reviews hängt auch stark von der Erfahrung und dem Wissen der durchführenden Person ab.
  • Mögliche fehlende Einblicke in spezifische Bedürfnisse von Nutzenden: Ohne direkte Beteiligung von Nutzenden können bestimmte Nutzungskontexte oder -bedürfnisse übersehen werden.

Best Practices

  • Strukturierter Ansatz: Unsere UX-Experten folgen einem systematischen und strukturierten Ansatz, um alle relevanten Aspekte der Benutzerfreundlichkeit zu bewerten.
  • Nutzung bewährter Usability-Heuristiken: Wir stützen uns auf etablierte Usability-Heuristiken wie die von Jacob Nielsen (https://www.nngroup.com/articles/ten-usability-heuristics/) oder die Interaktionsprinzipien nach der ISO-Norm 9241-110, um objektive und nachvollziehbare Bewertungen zu gewährleisten.
  • Kombination mit anderen Methoden: Um ein umfassenderes Bild zu erhalten, kombinieren wir - je nach Anforderungen - UX Audits oft mit anderen UX Research-Methoden wie z. B. anschließenden Usability-Tests.

Durch den Einsatz von UX Audits im Rahmen unserer initialen UX-Analyseworkshops können wir bei Shapefield sicherstellen, dass wir von Anfang an auf dem richtigen Weg sind, um benutzerfreundliche und erfolgreiche Produkte zu entwickeln.

UX Research: UX Audit


Usability-Test

Der Usability-Test ist eine zentrale Methode in unserer UX Research-Arbeitsweise bei Shapefield. Nachdem ein UX Audit durchgeführt und die gefundenen Probleme behoben wurden, bieten Usability-Tests die Möglichkeit, das Produkt direkt mit Nutzenden zu testen und wertvolle Einblicke in deren tatsächliches Verhalten und Erleben zu gewinnen.

Beschreibung

Bei einem Usability-Test werden repräsentative Nutzende dabei beobachtet, wie sie spezifische Aufgaben mit einer Anwendung oder einem Prototypen durchführen. UX Researcher beobachten und analysieren dabei den gesamten Testablauf und identifizieren dabei auftretende Usability-Probleme, aber auch mögliche Verbesserungspotenziale.

Typische Anwendungsfälle

  • Prototyp-Tests: In den frühen Entwicklungsphasen nutzen wir Usability-Tests, um zu überprüfen, ob Nutzende den Prototyp intuitiv und effektiv nutzen können.
  • Live-Tests: Nachdem das Produkt veröffentlicht wurde, helfen Usability-Tests dabei, fortlaufende Probleme zu identifizieren und kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen.

Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • Identifikation konkreter Probleme: Usability-Tests zeigen reale Nutzungsszenarien und decken spezifische Probleme auf, die Nutzende bei der Interaktion mit dem Produkt haben.
  • Direkte Beobachtung des Nutzungsverhaltens: UX Researcher können das tatsächliche Verhalten der Nutzenden beobachten und verstehen, wie sie das Produkt nutzen und welche Schwierigkeiten sie dabei haben.
  • Praxisorientierte Ergebnisse: Die gewonnenen Erkenntnisse sind direkt umsetzbar und bieten klare Ansätze zur Verbesserung des Produkts.

Nachteile:

  • Ressourcenintensiv: Die Planung, Durchführung und Analyse von Usability-Tests erfordern Zeit und Aufwand.
  • Erfordert geeignete Testumgebungen: Es ist wichtig, dass die Tests in einer Umgebung durchgeführt werden, die den realen Nutzungskontexten der Nutzenden entspricht.
  • Rekrutierung von Testteilnehmenden: Die Auswahl und Rekrutierung geeigneter Testteilnehmender kann herausfordernd und zeitaufwändig sein.

Best Practices

  • Klare Testziele definieren: Vor Beginn der Usability-Tests sollten klare Ziele und Fragen festgelegt werden, die der Test beantworten soll. Oft werden auch zusätzlich Hypothesen formuliert, die mit dem Test überprüft werden sollen.
  • Reale Nutzungsszenarien: Die Aufgaben, die den Nutzenden gestellt werden, sollten reale Nutzungsszenarien widerspiegeln, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.
  • Iterative Tests: Usability-Tests sollten iterativ durchgeführt werden, um kontinuierlich Feedback zu sammeln und das Produkt schrittweise zu verbessern.

Usability-Tests helfen uns bei Shapefield, die Anforderungen und Bedürfnisse von Nutzenden zu überprüfen und sicherzustellen, dass das Produkt diesen auch tatsächlich gerecht wird. Dies resultiert in höherer Effizienz und gesteigerter Zufriedenheit bei den Nutzenden.

UX Research: Usability-Test Setup


Fokusgruppe

Die Fokusgruppe ist eine favorisierte Methode bei Shapefield, die wir verwenden, um tiefere Einblicke in die Meinungen, Einstellungen und Bedürfnisse unserer Nutzenden zu gewinnen. Diese Methode ermöglicht es uns, qualitative Daten zu sammeln und das Feedback der Nutzenden in einer offenen und dynamischen Diskussionsrunde zu erfassen.

Beschreibung

Eine Fokusgruppe besteht aus einer kleinen, sorgfältig ausgewählten Gruppe von ca. 5-10 Personen, die gemeinsam über ihre Erfahrungen, Ansichten und Ideen zu einem bestimmten Thema oder Produkt diskutieren. Ein Moderator leitet und beobachtet die Diskussion, stellt gezielte Fragen in einer Art offenem Gemeinschaftsinterview und sorgt dafür, dass alle Teilnehmenden zu Wort kommen und ihre Meinungen äußern können.

Typische Anwendungsfälle

  • Konzeptentwicklung: In der frühen Phase der Produktentwicklung nutzen wir Fokusgruppen, um erste Reaktionen und Meinungen zu neuen Konzepten und Ideen zu erhalten.
  • Feedback zu Prototypen: Fokusgruppen helfen uns, detailliertes Feedback zu Prototypen oder Designentwürfen zu sammeln, um sie weiter zu verfeinern.
  • Erforschung von Nutzungsbedürfnissen: Die Methode eignet sich sehr gut, um tiefergehende Einblicke in die Bedürfnisse, Erwartungen und Probleme der Nutzenden zu gewinnen.

Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • Tiefere Einblicke: Fokusgruppen bieten die Möglichkeit, umfassende qualitative Daten zu sammeln und die Beweggründe hinter den Meinungen der Nutzenden zu verstehen.
  • Interaktive Diskussion: Durch die Interaktion und den Austausch der Teilnehmenden entstehen oft neue Ideen und Perspektiven, die in Einzelinterviews möglicherweise nicht aufgetaucht wären. Zudem werden so in kürzerer Zeit auch vergleichsweise mehr Informationen geliefert.
  • Direktes Feedback: Fokusgruppen ermöglichen es, sofort auf Fragen und Unklarheiten der Nutzenden einzugehen und detailliertes Feedback zu erhalten.

Nachteile:

  • Moderation erforderlich: Eine gute Moderation ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Diskussion produktiv bleibt und alle Teilnehmenden gleichermaßen zu Wort kommen.
  • Gruppendynamik: Die Gruppendynamik kann die Ergebnisse beeinflussen, da manche Teilnehmenden möglicherweise ihre Meinung an die der Gruppe anpassen.
  • Zeit- und kostenintensiv: Fokusgruppen erfordern eine sorgfältige Planung, Rekrutierung der Teilnehmenden und Moderation, was zeit- und kostenintensiv sein kann.

Best Practices

  • Sorgfältige Auswahl: Es ist wichtig, eine diverse und repräsentative Gruppe von Personen auszuwählen, um ein breites Spektrum an Meinungen zu erhalten.
  • Erfahrene moderierende Person: Diese ist entscheidend, um die Diskussion zu lenken und sicherzustellen, dass alle Teilnehmenden aktiv mitwirken.
  • Klare Ziele und Fragen: Vor der Durchführung der Fokusgruppe sollten klare Ziele und Fragen definiert werden, um die Diskussion zielgerichtet und effektiv zu gestalten.
  • Offene und unterstützende Atmosphäre: Diese ermutigt die Teilnehmenden, ihre ehrlichen Meinungen und Gedanken zu teilen.

Durch den Einsatz von Fokusgruppen können wir bei Shapefield wertvolle qualitative Einblicke gewinnen, die uns helfen, die Produkte besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Benutzer abzustimmen. Die Methode ist ideal zur Bildung von Hypothesen, da durch die Diskussion schnell klar wird, welche Themen besonders kontrovers diskutiert werden und ergänzt somit optimal unsere weiteren UX Research-Ansätze.

UX Research: Fokusgruppe

Ideen und Kostenindikation

Jedes digitale Produkt steht und fällt mit der Nutzererfahrung. Bei Shapefield unterstützen wir Unternehmen durch gezielte UX-Dienstleistungen, bessere Produkte zu entwickeln – von der punktuellen UX-Beratung bis hin zur kompletten Projektumsetzung.

  • Accessibility Quick Test ab 999 Euro netto
  • Punktuelle UX-Beratung und Sparring ab 1.000 Euro netto
  • Expert Review, Usability-Test oder Fokusgruppe ab 2.000 Euro netto
  • UX-Beratung mit Gestaltung von Entwürfen ab 5.000 Euro netto
  • Durchführung UX-, UI- oder HMI-Projekt ab 10.000 Euro netto
  • Individuelle Softwareentwicklung ab 10.000 Euro netto

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