Design-Systeme sind kein neues Konzept. Und doch scheitern viele Teams genau am Anfang: beim Setup - dem unscheinbaren, aber entscheidenden Fundament.
Nicht selten beginnt alles mit einem gut gemeinten Figma-File: ein paar Farben, Komponenten, Auto Layout, vielleicht eine Dokumentationsseite. Was fehlt, ist nicht Designqualität, sondern Systemverständnis.
Gerade der Setup-Prozess entscheidet, wie skalierbar, anschlussfähig und zukunftsfähig das System wird.
Ein Design-System in Figma ist nicht einfach eine Sammlung von UI-Bausteinen. Es ist die sichtbare Manifestation strategischer Entscheidungen – über Plattformen, Marken, Rollen, Prozesse und Prinzipien.
Wenn diese Grundlagen fehlen, bleibt der Aufbau im besten Fall inkonsequent, im schlechtesten Fall unbrauchbar. Das System verliert Vertrauen, bevor es je seinen Wert entfalten konnte.
Bevor ein Team mit dem Figma-Aufbau beginnt, sollte es sich diese Fragen stellen:
Diese Klärung beeinflusst jede Designentscheidung und gehört nicht ins „Später“.
Ein funktionierendes Design-System braucht mehr als Komponenten – es braucht einen Kompass. Dieser zeigt sich in konkreten Prinzipien wie:
Auch organisatorische Fragen gehören dazu:
Maintainer sind keine Monopolisten, Contributor bringen nicht automatisch Chaos.
In der Praxis bewährt sich meist ein hybrides Modell:
Entscheidend ist nicht, wer darf, sondern wie Beiträge strukturiert angenommen, geprüft und integriert werden. Nur so bleibt das System offen, kontrolliert und lebendig zugleich.
Ein nachhaltiges Setup orientiert sich an klaren Ebenen. Das Prinzip des Atomic Designs bietet eine etablierte Orientierung:
Diese Struktur sollte sich in der Library- und File-Organisation widerspiegeln: getrennte Libraries für Foundation, Components, Patterns, ggf. Icons und Dokumentation.
Ein skalierbares Setup braucht nicht viele Tools, sondern klare Strukturen und verlässliche Pflegeprozesse.
Plugins wie beispielsweise Tokens Studio ermöglichen die zentrale Pflege von Design Tokens, synchronisiert mit Figma und Code. Sie erweitern Figma um Funktionen wie strukturierten Import und Export oder die Anbindung an Repositories.
Für Multi-Brand-Designs oder Dark-/Light-Modi empfiehlt sich ein Setup, das auf Figma-Modes in Kombination mit Tokens Studio basiert. Damit lassen sich Token-Werte differenziert pflegen, thematisch gruppieren und gezielt für unterschiedliche Plattformen exportieren – etwa als light.json und dark.json.
Nur bei sehr spezifischen Anforderungen, etwa für Transformationslogik oder eine Integration in CI/CD-Pipelines, kann ein zusätzliches Tool wie Style Dictionary ergänzend sinnvoll sein.
Wichtig: Plugins wie Tokens Studio können die Token-Pflege erheblich erleichtern – wenn ihre Nutzung strategisch geplant, organisatorisch abgesichert und im Worst Case ersetzbar ist.
Wer das Design-System vollständig auf ein fragiles Plugin stützt, geht ansonsten unnötige technische Risiken ein.
Je besser Design und Code zusammenpassen, desto geringer ist die Reibung im Alltag der Produktteams.
Ein durchdachtes Setup schafft Vertrauen – in Komponenten, in Prozesse, in das System selbst. Es bildet die Basis für Skalierung, Konsistenz und Zusammenarbeit. Und es signalisiert: Hier entsteht mehr als ein UI-Kit.
Wer den Setup-Prozess als strategischen Schritt versteht, legt das Fundament für ein Design-System, das langfristig trägt.
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